Jugendzentren - Teil 1


Die fünf involvierten Jugendzentren und
die dort arbeitenden KünstlerInnen:

>> Jugendzentrum Ausseerland, Bad Aussee / Künstlerin: Moira Zoitl

>> Jugendzentrum Coyoba, Fürstenfeld / Künstlergruppe: ŠKART

>> zone4u - Jugendnetzwerk der Stadtgemeinde Knittelfeld / KünstlerInnengruppe: RAM

>> JugendKulturZentrum HOT, Mürzzuschlag / Künstlerin: Sofie Thorsen

>> jung.kultur.haus FRIDA, Stainz / Künstler: Helmut Dick



Jugendzentrum Ausseerland, Bad Aussee

>> Website: www.juz-aussee.at
>> Künstlerin: Moira Zoitl

Entstanden aus einer Initiative (1999) von Jugendlichen, konnte sich das Jugendzentrum in der Mitte der Stadt Bad Aussee im Laufe der Jahre als fixe Einrichtung etablieren. Zahlen von bis zu 60 BesucherInnen pro Tag weisen auf die Notwendigkeit einer betreuten Freizeitgestaltung hin. Besonders wichtig ist der ungezwungene Rahmen, in dem sich Jugendliche Freiräume und Experimentierfelder schaffen können. Dazu gehören auch unterschiedliche Kulturen, unterschiedliches Ausbildungsniveau, sowie geschlechts- und altersspezifische Unterschiede, die zur Herausforderung und zum Erlernen von Eigenschaften wie Toleranz und sozialem Verhalten beitragen.


„Für uns als Jugendzentrum war und ist das Projekt FREIZEICHEN eine einmalige Chance, zwei Ziele zu erreichen: Zum einen mit Jugendlichen gemeinsam an einer lokal agierenden Jugendkultur zu arbeiten und zum anderen in der Öffentlichkeit wahrgenommen zu werden. Besonders erfreulich ist es auch, dass sich daraus und über das Jugendzentrum Ausseerland hinausgehende Projekte entwickeln.“

Alexandra Douschan, JUZ Aussee


Jugendzentrum Coyoba, Fürstenfeld

>> Website: www.coyoba.at.tt
>> Künstlergruppe: ŠKART

Das Jugendzentrum ist Zentrum von altersadäquaten Jugendaktivitäten, frei von jeglichem Konsumzwang und soll den Jugendlichen Freiraum zur Selbstverwirklichung und -organisation bieten. Es ermöglicht den Jugendlichen sich mit Gleichaltrigen zu treffen, Kontakte zu knüpfen, Freundschaften aufzubauen, abzuschalten, kreativ und sportlich zu sein. Neben dem offenen Betrieb, bei dem die Jugendlichen sämtliche Infrastruktur des Jugendzentrums sowie professionelle Betreuung in Anspruch nehmen können, werden auch spezielle Workshops und Aktivitäten angeboten, die die Jugendlichen in ihrer positiven Entwicklung und Persönlichkeitsfindung unterstützen sollen.


„Die Lebenswelt der Jugendlichen zu verstehen, ihre Bedürfnisse wahrzunehmen und auf diese adäquat einzugehen, ist sicherlich eine der großen Herausforderungen der offenen Jugendarbeit. Das Jugendzentrum Coyoba kann als Ort gesehen werden, wo Mädchen und Burschen Platz haben, ihre Bedürfnisse, Wünsche und Ideen zu äußern. Die Kunst mit ihren unterschiedlichen Facetten ist für viele Jugendlichen ein Mittel, sich mit ihrer Lebenswelt auseinanderzusetzen und andererseits auch andere daran teilhaben zu lassen. Bereits in den letzten Jahren wurde das künstlerische Ausdruckspotential der BesucherInnen des Jugendzentrums aufgenommen und bot ihnen die Möglichkeit, dieses in Form von ihnen gestalteten Ausstellungen zu präsentieren. Die erfolgreiche Umsetzung des Projekts FREIZEICHEN unter Anleitung der Künstlergruppe Skart motiviert uns, künftig in diese Richtung weiterzumachen: Denn die Resonanz der teilnehmenden Jugendlichen und der Bevölkerung auf die 12teilige Intervention in der Altstadt war einstimmig positiv. Für die nächsten Jahre wird ein Stück ,Jugendliche Lebenswelt' die Gebäude von Fürstenfeld schmücken und sichtbar bleiben. Vor allem Dragan Protiæ ist an dieser Stelle ein großer Dank auszusprechen, der mit sehr viel Engagement die Workshops durchführte und im Umgang mit den Jugendlichen großes Einfühlungsvermögen bewies.“

Doris Setznagel, Jugendarbeit Fürstenfeld


zone4u - Jugendnetzwerk der Stadtgemdeinde Knittelfeld

>> Website: www.zone4u.at
>> KünstlerInnengruppe: RAM

Ist die Anlaufstelle für Jugendliche in der Stadtgemeinde. Wir betreiben einen offenen Jugendtreff, veranstalten Workshops (Hip Hop Danve, Yoga, Jonglieren, ...), haben ein Filmzentrum, in dem Jugendliche das Filme machen in Workshops lernen können, sich gratis Filmequipment ausborgen können und das Filmsdtudio nützen können, ein Tonstudio, in dem wir Hip Hop recording Workshops anbieten und Bands Cds aufnehmen können, veranstalten Events, Konzerte und Parties für Jugendliche sowie den Open Space - das Jugendbeteiligungsprojekt, in dem Jugendliche ihre Anliegen für ihre Stadt einbringen und wir diese mit ihnen gemeindam in Projekten realisieren.


„Da wir in diesem Jahr im zone4u - Jugendnetzwerk den Schwerpunkt ,Jugendkultur' gesetzt haben, sind wir überaus erfreut einen Projektpartner gefunden zu haben, welcher sich auf das Thema ,Kunst' spezialisiert hat. FREIZEICHEN bot den Jugendlichen die Möglichkeit ihre Stadt mitzugestalten und ein Zeichen zu setzen. Nicht zuletzt war die gute Zusammenarbeit dafür verantwortlich, dass die jungen Menschen, die am Projekt teilgenommen haben, motiviert sind an weiteren Projekten mitzuwirken.“

Jennifer Hausberger, zone4u Jugendnetzwerk


JugendKulturZentrum HOT, Mürzzuschlag

>> Website: www.jugendkulturhot.at
>> Künstlerin: Sofie Thorsen

Das HOT ist seit 1989 ein öffentlicher Ort für die Jugend, der in dieser Form im Bezirk einzigartig ist. Natürlich hat sich in den letzten 19 Jahren viel getan und der Mürzer Jugend-Treffpunkt hat sich zu einem Jugendkulturzentrum gewandelt. Als Treffpunkt dient jetzt das HOT Cafe wo man an Wochenenden und in den Ferien vorbeischauen kann, die Möglichkeit hat Leute zu treffen und Konzerte zu besuchen. Das HOT ist ein offenes Haus und versteht sich als Haus der Toleranz und als Lobby für die Jugend unserer Region. Spontanität und Lebendigkeit prägen die Atmosphäre der städtischen Jugendeinrichtung, denn da ist immer was los. Ob nun Jugendliche Musik auflegen, Skateboarden, musizieren, quatschen, ihre Kunstwerke an Wände sprühen, Lan-Parties organisieren, es ist ihr Haus und ihr Raum.


„,Wenn wir da sind' war mehr als nur ein Kunstprojekt mit Jugendlichen. Aktiv Kunst zu gestalten war für alle ein einzigartiges Erlebnis. Sofie Thorsen hat die Kids dazu animiert, von der Rolle des Betrachters, in die des Darstellers zu schlüpfen und gleichzeitig wurden sie zum Inhalt des Kunstwerkes. Aus diesem Prozess heraus entstand ein Kurzfilm, ein ,reversed Graffiti' und eine Plakatserie, die nicht permanent sind, aber auf diese Art und Weise Platz für Neues schafft und somit der Inspiration und Kreativität der jungen Generation genug Freiraum gibt, um sich zu entfalten. Alles in allem eine wertvolle Erfahrung, Kunst zu erleben...“

Tina Prochazka und Mathias Greylinger, Jugendkulturzentrum HOT


jung.kultur.haus FRIDA, Stainz

>> Künstler: Helmut Dick

Das jung.kultur.haus FRIDA ist ein Ort, an dem sich junge Menschen aus der Region Stainz treffen. Er versteht sich als Kontrapunkt zu der einseitig konsumorientierten Szene. Ausgehend vom Gedanken, dass gelingende zwischenmenschliche Beziehung die Hauptmotivation all unseres Handelns ist, ist FRIDA´s Anliegen, dafür brauchbare Modelle und Strategien zu entwickeln. FRIDA stärkt und begleitet junge Menschen, damit diese mit Mut und Lust zu ihrem Ausdruck finden. FRIDA stellt eine Bühne zur Verfügung, auf der sich in künstlerisch-spielerischer Art die Bereitschaft und der Wille bilden, das eigene Umfeld zu gestalten. Musik, Theater, Film, bildende Kunst, Dialog bis hin zur politischen Auseinandersetzung sind die Schwerpunkte. Dabei sind Offenheit nach aussen, der Vernetzungsgedanke und die Kooperation mit anderen Institutionen wesentliche Bestandteile.


„Wir freuen uns sehr, dass dieses Projekt umgesetzt werden konnte, weil dieses - und das passt gut zum Titel der Erzherzog Johann Ausstellung im Schloss Stainz - ,modellhaft' ist für die Form der offenen Jugendarbeit, wie wir diese im jung.kultur.haus FRIDA betrieben haben. Eine Giraffe, ein Tier, das in der Weststeiermark nicht beheimatet ist und für dieses Gebäude auch noch viel zu groß scheint, in der Außenstelle von einem Naturmuseum, das es in Stainz ja nicht gibt – irritiert, regt auf, befremdet, wirft Fragen auf... ,modellhaft' werden wir durch künstlerische Interventionen herausgefordert über Gewohntes, Vertrautes, Traditionelles nachzudenken. Dadurch verändert sich unser Blick auf die Dinge und Zusammenhänge – neue Zugänge und Möglichkeiten entstehen – Fremdes wird in unsere Lebenswelt integriert.“

Christine Steirer und Holger Unterweger, Jugendarbeiter im ehemaligen jung.kultur.haus FRIDA